28. November 2012

Eingeigelt ...


Eingeigelt
in der Kälte
du bleibst bei dir
gehst nicht vor die Tür
igelst dich ein in der Stube
hinter der Stirn

Sag weiter
was dich antreibt
von Tag zu Tag
erzähl von den Flügeln
die dir wuchsen bei Nacht

(Annemarie Schütt)





Herzlichst 

Hella K.






11. November 2012

Wirf Deine Gedanken ...


Wirf Deine Gedanken wie Herbstblätter in einen blauen Fluss.
Schau zu, wie sie hineinfallen und davon treiben.
Und dann: Vergiss sie!

~ Zen Weisheit ~




Aufnahme im Spreewald




Herzlichst


Hella K.




10. November 2012

Nebel ...


Seltsam im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum kennt den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.
Seltsam im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

(Hermann Hesse - Eine Fußreise im Herbst)




Ein farbenfrohes Wochenende wünsche ich!


Herzlichst


Hella K.



3. November 2012

Zeit der Einsamkeit ...



Ich wünsche dir, dass du die Zeiten der Einsamkeit
nicht als versäumtes Leben erfährst,
sondern dass du beim Hineinhorchen in dich selbst
noch Unerschlossenes in dir entdeckst.

Irischer Segenswunsch




Möge Dich die Zeit der Einsamkeit Dich weiterbringen ... Dich bereichern.



Herzlichst


Hella K.



31. Oktober 2012

Vor dem Winter

 
Ich mach ein Lied aus Stille
Und aus Septemberlicht.
Das Schweigen einer Grille
Geht ein in mein Gedicht.
Der See und die Libelle
Das Vogelbeerenrot.
Die Arbeit einer Quelle.
Der Herbstgeruch von Brot.
Der Bäume Tod und Träne.
Der schwarze Rabenschrei.
Der Orgelflug der Schwäne,
Was es auch immer sei,
Das über uns die Räume
Aufreißt und riesig macht
Und fällt in unsre Träume
In einer finstren Nacht.
Ich mach ein Lied aus Stille.
Ich mach ein Lied aus Licht.
So geh ich in den Winter;
Und so vergeh ich nicht.

Eva Strittmatter



























Fotos: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Die Bilder wurden im Spreewald aufgenommen ...


Eine schöne Woche noch...!


Herzlichst 

Hella K.









28. Oktober 2012

Licht am Ende des Tunnels


Tagsüber
lebe ich
völlig normal
denke
ich bin zufrieden
wenn andere lachen
lache ich mit
abends
merke ich
es stimmt nicht
tief innen
bin ich traurig
rufe leise
nach Hilfe
durch mein Lachen
andere denken
ich bin glücklich
ich lebe
doch vor langer Zeit
starb etwas in mir
Träume
Gefühle
Gedanken
manchmal
höre ich nicht
die Vögel singen
sehe nicht
die Sonne scheinen
fühle
mein Herz
versteinert
aber
ab und zu
wenn ich allein bin
schließe ich die Augen
höre still in mich hinein
und atme auf
ich sehe
am Ende des Tunnels
das kleine Licht
... Hoffnung.

(c) Karin Ernst





Herzlichst


Hella K.





26. Oktober 2012

Wie oft ...


Wie oft tun wir etwas, das sich nicht gut anfühlt?
Wir tun es, weil es jemand anderem wichtig ist, weil wir ihm nicht wehtun wollen oder seinen Zorn fürchten. Aber damit schwächen wir uns selbst. Wir missbrauchen uns in gewisser Weise.
Ein Nein kann also das kraftvollste Wort in unserem Leben sein, weil es gleichzeitig ein anderes Ja bedeutet. Nämlich ein Ja zu uns selbst. Ein Nein kann uns helfen, bei uns zu bleiben und unseren Standpunkt nicht zu verlassen.

Pierre Franckh




Herzlichst



Hella K.








19. Oktober 2012

Tu den Schritt ...



Tu den Schritt und wirf einmal alles weg,
so wirst du plötzlich die Welt wieder mit hundert schönen Dingen auf dich warten sehen. 

(Hermann Hesse)




... nachdenkenswert ...

Man muss nicht gleich alles wegwerfen, aber klein anzufangen ... bewirkt auch schon etwas!



Herzlichst


Hella K.


7. Oktober 2012

... Die wirkliche Liebe ...



"Einen Menschen zu nehmen wie er ist, ist noch gar nichts, das muß man immer. Die wirkliche Liebe besteht darin, ihn auch zu wollen, wie er ist." 

(Emile Chartrier)




Einen guten Start in die neue Woche!

Herzlichst

Hella K.




4. Oktober 2012

Es wird Herbst ...



Es wird Herbst
drinnen
auch draussen
die Seele
entblättert sich
friert
sehnt sich danach
ummantelt zu werden
und es wird
still
in uns.

©dl 08/05


Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Wieder etwas Sinnliches von http://www.sinnliches.ch/ !!!!


Herzlichst

Hella K.




30. September 2012

Dies ist ein Herbsttag,...


Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was von dem milden Strahl der Sonne fällt.

(Friedrich Hebbel)









Ein strahlend blauer Himmel,
die Bäume färben sich langsam herbstlich ein,
welch schönes Naturschauspiel. 


Einen schönen Herbstsonntag wünsche ich!



Herzlichst


Hella K.




23. September 2012

Ich lerne sehen ...


:

Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen,wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wußte. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht. (…) Ich lerne sehen. (…) zum Beispiel, (…) wieviel Gesichter es gibt. Es gibt eine Menge Menschen, aber noch viel mehr Gesichter, denn jeder hat mehrere. Da sind Leute, die tragen ein Gesicht jahrelang, natürlich nützt es sich ab, es wird schmutzig, es bricht in den Falten, es weitet sich aus wie Handschuhe, die man auf der Reise getragen hat. Das sind sparsame, einfache Leute; sie wechseln es nicht, sie lassen es nicht einmal reinigen. Es sei gut genug, behaupten sie, und wer kann ihnen das Gegenteil nachweisen? Nun fragt es sich freilich, da sie mehrere Gesichter haben, was tun sie mit den andern? Sie heben sie auf. Ihre Kinder sollen sie tragen. Aber es kommt auch vor, daß ihre Hunde damit ausgehen. Weshalb auch nicht? Gesicht ist Gesicht. 
:

Auszug aus: Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910).



Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved


Herzlichst


Hella K.



17. September 2012

IMPRESSION

:

Heute ist Herbst. Doch noch welkt er verkleidet
mit saftgrünem Blattwerk. Im Regengrau
blitzt zwar ein Rot. Und ein Gelb. Doch dies neidet,
mit jenseitgem Blick, schon dem Sommer das Blau.

© Jürgen M. Brandtner – 15.09.2012

Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Wieder ein schöner Vierzeiler von Jürgen M. Brandtner. 

Ja, der Herbst steigt so langsam auf die Leiter ... 


Ich wünsche Euch einen guten Wochenstart!

Herzlichst

Hella K.




16. September 2012

Seelenblume ...


:
ein kleines stilles Lächeln
WOHLFÜHLMOMENT
Freude in der Seele klingt
Bezaubert von der Natur
die Seelenblume
ihre Blüten öffnet
LEBENSFREUDE

© Sheera


 Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Macht es Euch schön!


Herzlichst

Hella K.




8. September 2012

Heute ist das Wassser warm ...


Heute ist das Wassser warm, heute kann’s nicht schaden.
Schnell hinunter an den See! Heute gehn wir baden.
1, 2, 3, die Hosen aus, Schuhe, Rock und Wäsche, und dann, plumps ins
Wasser rein, grade wie die Frösche.
Und der schönste Sonnenschein brennt uns nach dem Bade Brust und Buckel
knusperbraun, braun wie Schokolade.

(Adolf Holst)




Was für ein schöner Spätsommer wir doch im Moment erleben. 
Als ich die Spatzen so vergnügt und ausgelassen baden sah, fiel mir das obige Gedicht dazu ein. 
Es ist ein Kindergedicht - so schön und einfach! 
Irgendwie passt es ... braun sind auch die kleinen Spatzen.

Ich wünsche all meinen Lesern einen schönen Sonntag. 
Genießt dieses schöne, milde Spätsommerwetter und erfreut Euch daran!

Inzwischen ist meine registrierte Leserschar auf 130 gewachsen. Vielen Dank für Eure Treue. 
Ich möchte auch nicht die Besucher vergessen, die im Stillen hier lesen.
 Auch bei Euch möchte ich mich bedanken.
Es ist eine wahre Freude für mich und spornt doch an, weiterzumachen!


Herzlichst 

Hella K.



26. August 2012

Erblüht ...

:
Aufstehen will ich
noch vor der Zeit,
den Knospen zusehen
beim Blühen.
Verweilen will ich
in jeder Blüte,
ehe die Düfte entweichen
in lichtlose Träume
der Nacht.
Dann trage ich
das Blühen
in mir.

(Kerstin Magirius, 16. April 2012)



Foto: © Hella Kiss - All Rights Reserved



Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: 
entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles eines.

(Albert Einstein)


... nachdenkenswert, habt einen wundervollen Tag!!!


Herzlichst

Hella K.



11. August 2012

Die Rose ...

:
Die Rose blüht
im Morgengrauen.
Von nahen will ich
sie beschauen,
jedes Blütenblatt
berühren,
ihre wilde Zartheit spüren.
Die Rose blüht
nicht Ewigkeiten.
Bald schon wird sie
mir entgleiten -
wird verwelken, wird
verwehen,
wie die Sonne untergehen.
Hier, im Garten,
unter Linden,
wird ihr Zauber
mir entschwinden.
Bald schon, bald...
doch jetzt und hier
atme ich den Duft von ihr.

(Kerstin Magirius, 11. Juni 2012)






Heute eine Gedicht von Kerstin Magirius. Kerstin habe ich bei Facebook kennengelernt. Ich mag ihre Lyrik.  Sie hat schon 2 Gedichtbände veröffentlicht. Für die Zukunft haben wir ein gemeinsames Projekt geplant, worüber ich mich sehr freue. Aber zu gegebener Zeit mehr ...

Über Kerstin Magirius könnt ihr mehr auf Ihrer website "Die Nachtwanderin" erfahren ...

Ein schönes Wochenende ...!


Herzlichst 

Hella K.



5. August 2012

Tierisch...


Ich würd so gern ein Vogel sein,
dann könnte ich die Flügel weiten,
nach oben in die Lüfte gleiten
und mich auf dich dort vorbereiten.
Ich würd so gern ein Schweinchen sein,
dann könnte ich im Dreck mich suhlen,
ganz ungeniert am Stert rumpulen
und deine Gunst dabei erbuhlen.
Ich würd so gern ein Fröschlein sein,
dann könnt´ ich schon am Morgen quaken,
ernährte mich von leckeren Schnaken
und käme nachts mit auf dein Laken.




... heute mal etwas "inspirierendes"  ... ich finde es klasse!

Beides, Text und Bild , von Astrid Schulzke

Ihr Buch:  "WIE FRAUEN LIEBEN"! 106 Seiten mit Gedichten über Liebe, Lust und Leid.
Mit Illustrationen von Kurt Schulzke
Demnächst mehr über dieses Buch!

Ich werde in unbestimmten Abständen, das eine oder andere Buch hier vorstellen ...
 mal etwas frischen Wind hier rein bringen ... 

Habt einen schönen Sonntag!

Herzlichst

Hella K.





1. August 2012

Sonnenblume...


Ich möcht
mit deiner Sprache
sprechen
ich möcht
mit deinem Blühen
blühn
ich möcht
mit deiner Farbe
färben
trüber Zeiten
Nebelkleid

© Annemarie Schnitt





Herzlichst


Hella K.




25. Juli 2012

Das Kornfeld...


Als die Saat der Erd entsprossen,
Als der Frühlingswind sie neckte,
Sind wir manchen stillen Abend
Langsam durch sie hingeschritten
Hand in Hand.
Kamen Menschen uns entgegen,
Wollten sie uns überholen,
Ließen wir die Hände locker,
Gingen ehrbar Seit an Seite,
Wie's sich ziemt.
Waren dann die Menschen wieder
Unserm Augenkreis entschwunden,
Fanden schleunigst sich von neuem
Unsre Hände, unsre Lippen,
Wie's so geht.
Da das Feld nun steht in Ähren,
Überall Verstecken bietet
Allerzärtlichstem Getändel,
Wandr ich müde meines Weges
Und allein.

Detlev von Liliencron (1844-1909)



Danke Matthias für die Auswahl des Gedichtes!!!

Ich hoffe, Euch gefällt das Gedicht auch so gut wie mir. 
Wenn man bedenkt, wie alt dieses Gedicht ist ... es passt einfach.



Herzlichst

Hella K.




Related Posts with Thumbnails