28. Juni 2015

Die Tage, die waren...


die Tage, die waren,
so nehmen, wie sie gewesen
an sie ein Schild hängen
mit dem Namen "Vergangenheit"
und sie einem Vogel geben
der sie fortträgt

das Fenster öffnen
das Licht
und die Hoffnung
reinlassen
für die neuen Tage
die da kommen.


(Engelbert Schinkel)





Foto (c) Hella Kiss




25. Juni 2015

Wem kann ich klagen,...


Wem kann ich klagen,
Der mit mir fühlt?
Wem kann ich sagen,
Was in mir wühlt?
Jedem frißt sein eigenes
Leid in den Säften.
Manche verschweigen es.
Einige zeigen es.
Aber die Menge vergißt's in Geschäften.
Nur wer uns liebt,
Wird mit uns teilen.
Liebe vergibt,
Liebe kann heilen.
Ich schaue zurück:
Einst durfte ich lieben.
Doch all mein Glück
Ist Stück für Stück
Am Wege geblieben.

Erich Mühsam (1878 - 1934)




Foto: (c) Hella Kiss






13. Juni 2015

11. Juni 2015

Das Zarte...


Das Zarte einer Berührung ist nichts gegen jene Blicke, die auf etwas gerichtet sind, das so schön ist, dass wir es nicht zu berühren wagen.
(Sami Kuci)





Foto: Hella Kiss







7. Juni 2015

Irgendwo ...


irgendwo zwischen den worten
und dem schweigen
habe ich dich verloren. vielleicht
bist du dort
noch immer

thePOEMist 



Foto: © Hella Kiss






26. Mai 2015

Fazit...


gelacht
geweint
gefragt
gefehlt
gegrübelt
getastet
gesucht
gerungen
gesprungen
geliebt
geherzt
gescherzt
gehalten
getragen
gesungen
gesponnen
geflogen
gestrauchelt
geglaubt
gestrandet
gelandet

gelebt


(Annemarie Schnitt)





Fotografie: © Hella Kiss



2. Mai 2015

Ein neues Lied ...


so viele Lenze
und wieder Saft
in den Zweigen
den Taktstock
des Frühlings
leih ich mir
für ein neues Lied

(Annemarie Schnitt) 



Fotografie: © Hella Kiss






29. April 2015

Der neue Tag ...


Der Dämmrung Nebel lichtet sich
enthüllt in Unschulds-Blau
den "Neuen Tag".
Wie oft hast du so gesessen
beseelt vom Wunsch
nach "wahrem Glück".
Gelernt, fürwahr,
hattest du schon vieles
doch ließ dein Ego dich vergessen,
dass Heilung nur
Vergebung bringt.
Nun endlich -
durch die Meeres Flucht
und Wiederkehr
sein sanftes Rauschen
der Möwe Schrei
mit leichtem Flügelschlag
beginnt dein Herz im Liebestakt
zu lauschen.
Der Lebensfreude Rhythmus
beschwingt im Licht des Seins
die Liebe zu dir selbst
hast du vernommen
und lebst sie nun - voll Dankbarkeit
Endlich! - denn du bist angekommen.

(Bella Kathan)




Foto: © Hella Kiss





26. April 2015

eine frage der perspektive ...



von nahem sieht man uns als zwei
liebende
eng umschlungen
halten wir uns
wogend im großstadtgrau
von hoch oben sieht man nur einen
winzigen punkt
der ist allerdings
etwas größer als die anderen




22. März 2015

Schönheit ...

Gesichtszüge, welche die Geheimnisse unserer Seele enthüllen, verleihen dem Gesicht Schönheit und Anmut, selbst wenn diese seelischen Geheimnisse schmerzlich und leidvoll sind.
Gesichter hingegen, die - Masken gleich - verschweigen, was in ihrem Innern vorgeht, entbehren jeglicher Schönheit, selbst wenn ihre äußeren Formen vollkommen symmetrisch und harmonisch sind. Ebenso wie Gläser unsere Lippen nur anziehen, wenn durch das kostbare Kristall die Farbe des Weines hindurchschimmert.
- Khalil Gibran, 1883-1931 -



Christa

Foto: (c) Hella Kiss






7. März 2015

Träume stricken ...


Lass uns Träume stricken,
die der Wirklichkeit nicht passen.

(Rea Revekka Poulharidou)




Foto: © Hella Kiss




22. Februar 2015

...wer man ist



Um zu werden, wer man ist,
muss man wissen, wer man ist.

(unbekannt)




Foto: © Hella Kiss





15. Februar 2015

Wir können niemals...


Wir können niemals das Leben anderer beurteilen, denn jeder weiß um den eigenen Schmerz und Verzicht. Du kannst für dich sagen, daß du auf dem rechten Weg bist; doch es ist etwas anderes, wenn du sagst, es sei der einzige Weg.

- Paulo Coelho -  'Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte'





Foto: (c) Hella Kiss




8. Februar 2015

Vorfrühling


Weiche Frühlingswinde wehn
Um die Winterwende,
Die mir um die Wangen gehn,
Warm wie Mädchenhände.
Kleine Blumen blau und braun
Blühn schon an den Gassen,
Wie zwei Augen anzuschaun,
Die mich nie verlassen.
Bald, wie bald und heiss erblüht
Auch die Ros' im Hage,
Rot als wie die Liebe glüht
Die ich heimlich trage ...

- Georg Palma Busse 1876-1915 -



Foto: Hella Kiss




21. Januar 2015

Selbstvertrauen ...


Du kannst andere Menschen nicht ändern. Du mußt deine Art ändern, an dich sebst zu denken, und dich mit dem wohlzufühlen, was du bist, ganz gleich, wie andere dich sehen. Wenn du stolz auf dich bist und ein gutes Gefühl für deine Person und das hast, was du darstellst, dann spielt es keine Rolle, wie viele Leute dich als ihren Freund bezeichnen. Und aus irgendeinem seltsamen Grund scheint Selbstvertrauen andere anzuziehen.
- Marlo Morgan, Traumreisende -



Foto: © Hella Kiss





9. Januar 2015

Schlaflosigkeit mit Worten ...


Nachts gehen die Worte
auf Zehenspitzen
bewegen sich behutsam zwischen Dingen
ziehn sich aus Angst vor Lärm die Schuhe aus.
Über meine schlaflosen Schultern flattern sie.
Das Gedicht holt mich aus meinem Bett.
So groß ist die Stille im schlafenden Haus.
Der Lärm der Hände macht mich taub.
Ich berühr Buchstaben. Streichle die Tasten,
damit sie leise ihre Nöte nennen.
Nichts kommt hervor. Es ist die Stille, die da spricht.
Und draußen die Schatten,
die am Fenster rütteln.

(Gioconda Belli)


Franziska Olm


Foto: © Hella Kiss




4. Januar 2015

Am Morgen ...

 :
den Tag anschneiden
wie ein frisches Brot
die erste Scheibe
sanft bestreichen
mit guten Gedanken
am Morgen
den Tag krönen mit
einem Zaubertrunk
mit seinem Duft
die Zeit betören
sie anhalten
für einen kühnen
Augenblick

(Annemarie Schnitt) 




Das neue Jahr ist schon  wieder 4 Tage alt ...

All meinen Lesern und Besuchern meines Blogs wünsche ich

ein 

GESUNDES NEUES JAHR!

Danke für die Treue!


Herzlichst

Hella

28. Dezember 2014

ETWA NULL GRAD


Etwa null Grad. Schnee fällt leis
auf die Erde. Wird zu Eis.
Nadeln tanzen mit dem Wind.
Herrlich, wie der Atem friert,
Nasenhärchen reif verziert
kleinem als auch großem Kind.
Heute hat sich gut versteckt,
jungfernweißlich zugedeckt,
scheinbar in der Zeit verfilzt.
Hält dort (alias intern)
Sorgen fort (alias fern),
bis der Traum dann wieder schmilzt.
Eine kurze Ewigkeit
Frieden, wenn es morgens schneit
in den kalten Weltenraum.
Doch mit jedem Sonnenstrahl
schmilzt der Frieden jedes Mal.
Übrig bleibt der Traum vom Traum.

© Jürgen M. Brandtner - 28.12.2014


Foto: © Hella Kiss


Dieses Gedicht ist ganz "frisch" aus der Feder von Jürgen Brandtner.
Jürgen Brandtner findest Du auch bei Facebook oder hier
"Lyrik aus Leidenschaft".

Viel Vergnügen! 


 

26. Dezember 2014

Der Winter



Die Pelzkappe voll mit schneeigen 
Tupfen,

behäng` ich die Bäume mit hellem 
Kristall.

Ich bringe die Weihnacht und bringe
den Schnupfen,

Silvester und Halsweh 
und Karneval.

Ich komme mit Schlitten aus Nord 
und Nord-Ost.

- Gestatten Sie: Winter.
Mit Vornamen:
Frost.

(Mascha Kaleko)







Es hat heute geschneit ...


Fotos: © Hella Kiss



19. Dezember 2014

am fenster


ich gehe ans fenster.
ziehe die vorhänge zurück.
mir gegenüber herrscht. dunkelheit.
und ich. die nur nach draußen sehen wollte.
werde weiterhin nach innen.
sehen

(Rea Revekka Poulharidou)





Foto: © Hella Kiss




Related Posts with Thumbnails