Der Stille weint man nicht nach. Sie lässt etwas zurück.
(Sami Kuci)
einen raum
schuf ich
in der stille
winzig klein
groß genug
für nur
ein wort
© Rea Revekka Poulharidou
Manchmal
liegt ein Schweigen
über allen Dingen
ihre Tiefe
streichelt alle Räume
füllt sie aus
mit Landschaften
die nur in mir
existieren
(Otto Lenk)
Wie konnte ich nur alles so schleifen lassen!
Täglich stolpere ich über die Sehnsucht,
die nackt am Boden liegt,
die Hoffnung, sie wiegt kaum 20 Pfund.
Meine Träume flattern gefangen in Spinnennetzen,
mein Herz beginnt gar die Liebe zu hetzen,
weil sie modrig riecht.
Mein schlechtes Gewissen kriecht an mir hoch
und krallt sich fest.
Der kleine Rest an Vernunft beginnt die Hoffnung zu füttern,
die Sehnsucht zu säubern, zu kleiden.
Die Liebe wollte mich meiden.
Doch alles wieder so friedlich zu sehen,
lässt sie strahlend schweben.
Und mir wird schnell klar - ich habe alles
und nichts zu verlieren im Leben.
(Edith Hornauer)
Foto: Hella Kiss |
warte auf mich
bis zum ende der ernte
sei mein herbst
frühling ist nur ein vorwort
sommer reiner durst
winter heißt warten
sei mein herbst
bring mich zur reife
bis ich aus der zeit
in deine arme
falle
Müssen wir traurig sein über unsere Traurigkeit –
ist sie nicht auch eines der größten Gefühle?
(R. Bloch)
Damals, du sprachst es leise mir ins Ohr. Was, das habe ich vergessen.Vergessen aber hab ich nicht die Wärme, diese Wärme deines Atems.
(Sami Kuci)
/ halme im wind
wir neigen
uns zu
ein
nicken, eine
berührung
etwas
blütenstaub
fällt
etwasneues beginnt
(the poemist)
Was dir widerfuhr, siehe, es mag verwehn.
Was du daraus machst, Seele, das soll bestehn.
(Albertus Magnus)
:
nur dieses haus und die möwen
mehr gibt es hier nicht
das meer spült zukünftiges
an den strand und nimmt vergangenes mit
es flüstert
beeile dich mit der liebe
menschen und momente
verschwinden so schnell
ein ich
das in der stille wohnt
und in der sehnsucht wandelt
/ stille
die auch lärmen kann
/ sehnsucht
die nicht weiß wohin sie will
nenn beides mein zuhause
© 2015 — Freitag ist Rosa
das heute öffnet seine blüte. und dort bist du
es wäre ein fehler, wenn du glaubtest
ich fände keinen himmel
in deiner seele
Rea Revekka Poulharidou
Wer von mir nichts annehmen will, wenn er's bedarf und ich's habe,
der will mir auch nichts geben, wenn er's hat und ich's bedarf.
Ich liebe diesen Wind,
diesen weiten verwandelnden Wind, der dem Frühling vorangeht,
ich liebe das Geräusch des Windes und seine ferne Gebärde,
die mitten durch alle Dinge geht als wären sie nicht.
...
(Rainer Maria Rilke)
es gibt morgen
an denen die luft aufbricht
und ich nach worten
für dich suche
es sind morgen
wie heute
© Rea Revekka Poulharidou
Ich war so offen, dass kein böses Wort mich traf, kein dunkler Blick mich meinte. Verwundbar sind wir nur dort, wo wir uns verschließen.
Es ist nicht nur ein Schauen, ein Bewundern der Formen.
Was ich bin, sagen mir die Bilder. Vom Licht habe ich die Liebe gelernt.
(Sami Kuci)
Eines Tages werden wir unsere Tauben wieder finden,
und die Zärtlichkeit wird mit der Schönheit Hand in Hand gehen.
...
(Ahmad Schmalu)
wir denken an paris
als die stadt
der liebe (und
ich bin
mir fast sicher)
die seine-sucht
stammt von
hier
heute
gedenken
wir
(thepoemist)
Einst haben die Bäume Kronen getragen,
geschmeidig tanzten die Zweige im Licht,
unter rauer Rinde verborgene Narben
wurden eitrige Wunden, versperrten die Sicht.
Verwurzelte Weisen spalten die Haine,
aus dunkler Erde quillt Moder empor,
verschlungen das Gute, das Klare und Reine,
das Böse hält Einzug, öffnet Tür ihm und Tor.
Einst haben die Bäume Kronen getragen,
ein zartes Grün umlaubte ihr Haupt,
nun liegen die Stämme am Boden - geschlagen,
alles Hoffen vergebens, der Liebe beraubt.
von Astrid Schulzke
Nimm dir Zeit:
Geniesse diesen wunderschönen Tag,
die wärmende Sonne,
den frischen Wind.
Nimm dir Zeit:
Bestaune die Wunder der Natur,
die bunten Herbstblätter,
die reifenden Früchte.
Nimm dir Zeit:
Danke für diesen Reichtum,
diese Schönheit,
diese Fülle.
(Max Feigenwinter)
(aus: Bunte Herbstfarben wünsch ich dir)
:
meine schattenziehen über deine hautich verbinde dich
erblühen / vergehen..//
mit der nacht
(thepoemist)
weit entfernt von dirgehe ich mit dem windspazieren
wir halten uns an den händenund ich stelle mir vorwie sich deine fingerum meine legen
ich umarme den wind. hebe trockenes laub auf.
auf einmal ist alles goldenund ich spüre deine handin meiner
spüre wie du sie ausstreckstmir durch das haar streichstzu mir sprichst
wie der wind. der die unruhigen bäume besänftigt.
weit entfernt von dirhöre ich dich nah in mirwie du flüsterstvon der liebe
Rea Revekka Poulharidou
spürt der wind, wie er
über die grashalme streicht?
wie empfindet das meer
wenn der regen darauf fällt?
kannst du fühlen, wie ich
jede nacht von dir träume?
- thepoemist -