So zärtlich
nähert sich
die Dämmerung -
tröstet den Tag,
ist ihm Gefährtin
und trägt ihn
auf sanften Armen
ins Dunkel hinaus -
(c) Charlotte De Laere
aus: Leiser Ruf, Goki-Verlag
herzlichst
Hella K.
So zärtlich
nähert sich
die Dämmerung -
tröstet den Tag,
ist ihm Gefährtin
und trägt ihn
auf sanften Armen
ins Dunkel hinaus -
(c) Charlotte De Laere
aus: Leiser Ruf, Goki-Verlag
:
vor meinem fenster
die letzten lavendelblüten
wiegen sich in der herbstsonne
:
(me)
Reden wir nicht weiter darüber:
Das Leben ist, wie es ist.
Jeder kriegt seinen Nasenstüber,
Den er nicht mehr vergißt.
Alle sehn schrecklich ähnlich aus,
Wenn man genau hinsieht.
Die meisten leben für ein Haus.
Doch manche für ein Lied.
(Eva Strittmatter)
ich will nicht viel
nicht viel sein
für dich
als gedankenhauch
will ich umher-
wandeln in dir
leises wird laut
kleines groß
und zartes stark
das muss nicht sein,
aber es kann
es kann
werden
© 2013 — Freitag ist Rosa
"In Kontakt mit der eigenen Seele zu kommen bedeutet,
auch durch die eigene Verzweiflung zu gehen,
seinen eigenen inneren Kampf auszufechten und zu erkennen,
dass gerade die Aufarbeitung dieser Wunden uns mit anderen
Menschen verbindet."
Die Reise der Seele gleicht einem kontinuierlichen zyklischen Prozess, der in gewisser Weise an die Jahreszeiten der Erde erinnert. ... Der Winter wird oftmals Zeit der Verzweiflung erlebt. Gleichzeitig ist er aber auch eine Phase der kreativen Ruhe und Entwicklung. Wenn wir in die dunkle Nacht der Seele abtauchen müssen, ist es hilfreich, sich daran zu erinnern, dass dies nur eine vorübergehende Periode ist, aus der etwas Neues hervorgehen wird. Kommen wir dann aus der Dunkelheit wieder ans Licht, haben wir etwas gefunden, das uns selbst und anderen Menschen weiterhelfen wird. Diese Phase ist in Wirklichkeit eine Zeit der Reinigung. ...
(Aus "Das kleine Buch der Seele")
Der Garten trauert,
kühl sinkt in die Blumen der Regen.
Der Sommer schauert
still seinem Ende entgegen.
Golden tropft Blatt um Blatt
nieder vom hohen Akazienbaum.
Sommer lächelt erstaunt und matt
in den sterbenden Gartentraum.
Lange noch bei den Rosen
bleibt er stehn, sehnt sich nach Ruh,
langsam tut er
die müdgeword'nen Augen zu.
(Hermann Hesse)
ein netz von linienzeichnet
meine seele
hauchfeine risseunsichtbar
auf meiner haut
.
(thepoemist)
Noch wiegen sich
die Sonnenstrahlen
in dunkelgrünen Blättern,
noch fällt der Regen
unbefangen,
als jagten Tropfen sich
im Kinderspiel.
Doch in den Nächten,
manchmal,
sticht mich die Kälte
wie ein Schmerz,
gefriert der Mond,
wird aus der Freude
leise schon Erinnerung.
© tinius 2013
Man muss sich Blumen malen
im Kopf und in der Brust
Sie wachsen wenn wir
wollen dort schnell nach Herzenslust.
Man muss sich Blumen denken
wo keine Blumen blühn
und muss sie weiter schenken
weil sie dann nie vergehn.
Man muss sich Blumen zaubern
in jede trübe Zeit
Dann ist man gegen alles
was traurig macht gefeit.
Man muss die Blumen pflegen
die in uns sprießen zart
In ihren kleinen Samen
die Welt sich offenbart.
(Hermine Geißler)
Komm, lass uns ernten
die Träume aus Licht –
sind so bunt, reif und schön.
Sie tragen den Zauber des Regenbogens
und die Erdfarben des Sommers –
fallen über uns wie Blätter aus Gold.
Fühlen sich an, als würden
wir mit der bloßen Hand
zärtlich über ein reifes Kornfeld streifen
oder durch das Haar von Kindern.
Kein Winter kann sie uns nehmen –
unsere Träume aus Licht.
(Silvia Droste-Lohmann)
Es ist ein Atmen in der Welt,ein leises Weben und ein Fließen,von Sternen, Sonne, Mond erhellt,so wie dem Schöpfer es gefällt,zeigt sich Natur ganz unverstellt,lädt ein zum Staunen und genießen.
(© Angelika Wolff)
Den Augenblick pflücken
im Fluss der Zeit
Wirkliches wahrnehmen
Wahres verwirklichen
festhalten
was nicht zu halten
mit wachem Blick
das Schöne bergen
in der zerfließenden Zeit
(Annemarie Schnitt)
:
Ich gehe in die Stille
leg meine Gepäck ab
und schweige
Und wenn ich zurückkomm
bin ich verwandelt
von nichts
(Doris Bewernitz)
für eine weile
nicht von außen leben
sondern
von innen
nichts zu mir nehmen
sondern
von mir lassen
mich nicht weiter füllen
sondern
leeren
und angesichts der angst
zu kurz zu kommen
das vertrauen
üben
dass ausreicht,
was ich bin
und habe
um
in fülle zu leben
jetzt
und hier.
(© Katja Süß)
Fotografie: © hella kiss |
Was nicht genossen wird,
verdirbt traurig.
Was nicht gelebt wird,
verblasst unerkannt.
Was nicht gefühlt wird,
geht stumm verloren.
Was nicht wahrgenommen wird,
bleibt unverwirklicht.
Das Kostbarste
liegt geheimnisvoll
in der Tiefe des Augenblicks.
(Hans Kruppa)
es tut mir gut
noch eine weile sitzen zu bleiben
noch ein wenig zu ruhen
durchzuatmen
bei mir zu sein
noch ein wenig einfach da zu sein
kommen lassen zu können
was kommen will
zu spüren
wahrzunehmen
bevor ich mich
dem alltag wieder zuwende
die aufgabe aufnehme
mich den herausforderungen stelle
(Beate Schlumberger)
Deine Ängste in Ehren,
aber dir bleibt
keine andere Wahl,
als sie zu verlieren,
wenn du
deine Träume
leben willst.
(Hans Kruppa)
... ausgeflogen! |